#hondatt2011 – Honda Testtage 2011

Auch in diesem Jahr sammelte Honda wieder mächtig Pluspunkte bei den sozial vernetzten Motorradfahrern hierzulande und lud zum Motorradtesten (oder zum Testen von Autos, Aufsitzrasenmähern, Außenbordern oder ATVs…) in die Honda Akademie nach Erlensee ein.

Neben umfangreicher Moppedtesterei war es auch ein wenig Familientreffen der bloggenen und twitternden Kradler Deutschlands und ich freute mich schon, die Personen hinter den Websites und Twitter-Icons kennenzulernen, denn viele hatte ich ja noch nie in RL gesehen.

Aber erst einmal galt es, sich den Motorrädern zu widmen. Als ich die Anmeldung und das Umziehen hinter mir hatte, waren die ersten Gruppen schon los und der Fuhrpark bereits etwas ausgedünnt. Trotzdem erwischte ich noch eine der Maschinen, auf die ich es vorher bereits abgesehen hatte: die neue CBR600F.

Der erste Turn mit der neuen CBR600F
Der erste Turn mit der neuen CBR600F

Die (im Grunde) vollverkleidete Hornet passte mir ganz gut, die Sitzposition ist genau wie das Motorrad selbst zwischen der Hornet und der supersportlichen CBR600RR angesiedelt – „leicht sportlich“ halt. 102PS muss man erst einmal auf die (Land-)Straße bringen, deshalb darf die Leistung für diesen Einsatz auch als ausreichend angesehen werden, wenn man darauf achtet, die Drehzahl nicht zu weit fallen zu lassen. Im Drehzahlkeller ist der Motor zwar immer noch seidig und gutmütig aber die Wurst bleibt naturgemäß auf dem Teller. Sonst gibt es aber wenig zu meckern, allenfalls dass die neue GooF ihrem niedrigen Einstiegspreis (knapp €9000) Rechung tragen muss. Wer ein wirklich sensibles Fahrwerk oder voll einstellbare Federelemente haben will, muss halt bei der RR zuschlagen. Allen, die auf den Landstraßen und nicht den Rennstrecken dieser Welt zu Hause sind, sei die 2011er CBR600F ans Herz gelegt. Die Mühle ist äußerst handlich, spaßfördernd und kommt standardmäßig mit ABS daher.

Cockpit der neuen CBR600F
Cockpit der neuen CBR600F
Bitte lächeln!
Bitte lächeln!

CBR250R:  Darf ich zu Beginn der Vorstellung der neuen Viertelliter-CBR noch kurz über die CBR600F meckern? Ja? Also, das Kombi-Instrument der kleinen Schwester gefiel mir deutlich besser. Alles dran und im Gegensatz zu 600er auch vernünftig abzulesen. Ansonsten merkt man schon bei Aufsitzen, dass man hier auf etwas unterwegs sein wird, dass eine ganze Nummer kleiner ist. Das muss aber nicht schlecht sein, ich mag dieses Fahrrad-Feeling eigentlich. Die 250er ist wirklich spielerisch zu handhaben und die 26 PS reichen tatsächlich noch, um hier und da mal eine bummelnde Dose zügig zu überholen. Niedrige Sitzhöhe und ABS geben auch Anfängern oder Wiedereinsteigern Sicherheit.

Bei dieser Testfahrt war ich mir Marc und Stephan unterwegs, wobei letzterer noch eine paar Bewegtbilder und Kommentare zu den Moppeds einfangen wollte. Ich glaube aber nicht, dass wir die Bilder jemals bei mopeten.tv sehen werden (dabei bin ich so schön, so oft und so schräg durch den Kreisverkehr gefahren), denn als nächstes ließ sich Stephan auf der Gold Wing einweisen und fortan waren seine Gedanken ans Filmen vergessen. Der Faszination des Luxusdampfers erlegen…

Eigentlich wartete ich ja nach dem lecker Mittagessen (ein Hoch auf das Honda-Catering!) auf eine Möglichkeit mal den neuen (ja, man probiert es wieder mal mit dem männlichen Artikel) Crossrunner in die Finger zu bekommen, nur war ich mit diesem Wunsch nicht ganz alleine, demzufolge war von den drei verfügbaren Maschinen weit und breit nichts zu sehen. Als interessante Alternative suchte ich mir die VFR mit DCT (aka Doppelkupplungsgetriebe) aus. Besonders der V4 der aktuellen VFR hatte mir ja schon letztes Jahr Spaß gemacht, nun wollte ich mal schauen, was mir entging weil ich nicht bei den Roadbloggern dabei war, die die DCT-Version im letzten Jahr 36 Stunden und 1700km lang durch Deutschland scheuchten.

VFR 1200 FD von oben
VFR 1200 FD von oben

OK, weder Schalt- noch Kupplungshebel zu haben ist schon gewöhnungsbedürftig aber eigentlich kommt man schnell klar. Entweder man lässt automatisch hoch- und runterschalten, wobei hier wahlweise normal oder sportlich geschaltet werden kann oder man nimmt den Schaltvorgang in die eigene Hand den eigenen Finger und schaltet linkerhands hoch oder runter. Zum Anfahren heisst es einfach nur sanft Gas geben, und die fast 270kg rollen los. Will man anhalten zieht man nur die Bremse und man steht; der Gang bleibt einfach drin. Kupplung ziehen oder Neutralstellung suchen: Fehlanzeige.

Nach der schaltfaulen Tour mit der VFR1200FD wusste ich aber nicht genau, was ich von der Maschine halten sollte. Gerade auf unbekannten Straßen ist es schon unheimlich praktisch, sich nicht mit Gangwechseln abgeben zu müssen, während man versucht sich zu orientieren oder langsam auf eine Kreuzung zurollt von der man noch nicht weiss, ob man links oder rechts abbiegen wird. Sehr bequem, wirklich.

Auch die Schaltzeitpunkte sind (im Sport-Modus) gut gewählt und die Schaltzeit ist auch recht kurz doch ich hatte einfach ein Problem damit, dass ich nicht wusste, wann das DCT denn nun schalten würde und so schaltete die VFR dann auch öfter mal mitten in der Kurve, was sich dann schon etwas unschön anfühlt, auch weil die Gänge relativ ruppig ineinander überführt werden. Da schalte ich per Hand (und Fuß) deutlich ruhiger und auch mit einem konventionellen Automatikgetrieb im Auto ist es nicht vergleichbar.

Es kommt also, wie so oft darauf an, was man mit dem Mopped vorhat. (Sport-)tourig auf Landstraßen und Autobahnen unterwegs sein: top; etwas flotter und winkliger unterwegs sein: (mit mir) lieber nicht.

Noch immer kein Crossrunner in Sicht und überhaupt sah der Moppedparkplatz ziemlich leergefegt aus, keine RRs, keine CB1000R, doch man kann auch ohne viel PS Spaß haben. Konsequenterweise ließ ich mir den Schlüssel für das kleinste Modell im Fuhrpark, den Honda Zoomer aushändigen. „Endlich mal einer, der den fahren will“ ließen mich die Damen am Empfang wissen, die offensichtlich schon ihr Herz an den knuffigen 50Kubikler verloren hatten.

Zoomer
Zoomer

Stephan und Marc zeigten sich solidarisch, griffen ebenfalls nach ganz unten in die PS- und Hubraumkiste und schnappten sich die CBR125R und einen 125er Roller. Mit diesen äußerst handlichen Höllengeräten machten wir die nächsten 20 Minuten das zukünftige Industriegebiet rund um die Honda Akademie unsicher. Mit den richtigen Leuten kann man eben auch komplett untermotorisiert Spaß haben. Wobei ich aber auch noch mal den Zoomer loben will: gut 4 PS (aus einem 50 Kubik  Einspritzer mit Kat) und 45 km/h Spitze deklassieren einen eigentlich zum rollenden Verkehrshindernis, doch Handling und Styling lassen einen dies verzeihen. Ein Roller abseits vom öden Roller-Design.

Asimo
Asimo

Anschließend gab es noch eine Präsentation für die viele der anwesenden Mopped-Nerds (mich eingeschlossen) glatt eine Probefahrt sausen ließen: Es wurde die aktuelle Ausbaustufe des ASIMO gezeigt. Die Show war (natürlich) ziemlich einstudiert aber dennoch bekam man einen guten Einblick, wie schwierig es sein muss, einen Roboter in unseren komplexen Welt bestehen zu lassen und wie weit die Honda-Ingenieure mit diesem Vorhaben bereits gekommen sind. Wirklich beeindruckend.

Danach war von den für mich interessanten Maschinen immer noch keine greifbar und so verbrachte ich den Rest der Veranstaltung zusammen mit der übrigen Netzcommunity bei Kaffee, Kuchen Kaltgetränken und Fachsimpeleien bis ich mich dann viel zu früh wieder Richtung Hamburg aufmachen musste

Ein schöner Ausklang zu einer gelungen Veranstaltung. Mein Dank an alle Beteiligten.

Klassentreffen
Klassentreffen

kurze Presseschau zum #hondatt2011:

Honda Testtage bei Marc im Motorradblog

Der Bericht in Moritz‘ unorganisiertem sammelsurium

Der Testtag in Alexanders abgeschweift.de

Jonathans Eindrücke auf vandango.org

Griesgram999 war dabei und ihm fiel noch mehr auf und ein

Schrägermeisters Eindrücke

Mike war leider etwas gehandicapped

 

Habe ich noch wen vergessen?

2 Comments on “#hondatt2011 – Honda Testtage 2011

  1. Also der Zoomer hat mir ja auch gefallen, auch wenn’s nur ein Roller war. Wenn man da die Drossel entfernt, dann könnte der (in der Stadt) sogar Spaß machen. 🙂

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