Intensiv Training

Erst mal vorwegs: die Sturzpads habe ich nicht gebraucht.

Was mir als erstes auffiel: Ich war (abgesehen von Trainer Bernd) der einzige Moppedfahrer in Leder. Die anderen 8 Kursteilnehmer hatten wohl wenig Vertrauen in das Wetter und erschienen in Textil. Mit 34 Jahren war ich der zweitjüngste in der Gruppe und auch eine weitere sportliche Maschine suchte ich vergeblich. Der durchschnittliche Kursteilnehmer war somit Anfang 50, Wiedereinsteiger und Tourenfahrer (BMW). Hier in Kürze der Kursablauf:

Im Seminarraum gab es die Standard-Vorstellungsrunde inklusive der übliche Reflektion „Was erwarte ich von diesem Training?“. Nachdem das Organisatorische (Ablauf, Verhaltensregeln auf dem Übungsgelände) besprochen war, gings rauf auf die Maschinen und es gab eine kurze Runde über das abwechslungsreiche Gelände. Danach Motorradcheck und die ersten Fahrübungen. Langsamfahren, „wie lenke ich eigentlich?“ (inklusive Ausweichübungen), Tipps zur Sitzposition und Bremsübungen auf trockener sowie nasser Fahrbahn.

Nach dem Mittagessen (klasse Catering übrigens…) gings auf die Kreisbahn. Kurventechniken üben sowie das Bremsen und Ausweichen in der Kurve (Kupplung ziehen oder nicht?). Es folgte ein kurzer Theorieteil im Seminarraum (Kammscher Kreis, Verhalten am Unfallort, Wahl der Klamotten). Das Beste zum Schluß: Fahren über den Handlingkurs (ein paar hundert Meter Rundstrecke mit einer Schikane und nette Kurvenkombinationen) in kleinen Gruppen, teilweise in Einzelbeobachtung durch den Trainer. Suchen und Finden der Ideallinie. Zwischendurch noch mal bergauf, bergab durch die 3 Serpentinen an der Kurvengefällstrecke um auch dort die richtige Linie (mit und ohne Gegenverkehr) zu finden und ein paar letzte Runden auf dem Handlingkurs. Dann langsam das Grinsen aus dem Gesicht weichen lassen und natürlich noch die obligatorische Abschlussbesprechung mit Feedback.

Alles in allem ein sehr rundes und professionell aufgezogenes Training. Die Anfangsübungen hätte man meinetwegen etwas straffen können, dennoch ist es auffällig, dass man in allen Bereichen immer noch etwas hinzulernen kann. Und auch wenn man ja „eigentlich schon alles weiß“ (Bücher, Zeitschriften, Lehrvideos) ist der Effekt sehr viel größer wenn man es selber unter Anleitung und in geeigneter Umgebung umsetzt.
Die leergefegte Strecke am Abend...

Fazit: Ein guter Einstieg in die Welt der Motorradtrainings, ich habe einiges mitgenommen, viel Spaß gehabt und auch meine Reifen wurden mal wieder am äußersten Rand bewegt. €139 sind viel Geld für ein Eintagestraining (9-17 Uhr), dafür gibt es aber auch nicht nur eine Asphaltfläche, sondern eine der modernsten Fahrsicherheitsanlagen in Deutschland, sowie eine professionelle Organisation und Betreuung. Nächstes Jahr wird bestimmt weitertrainiert. 🙂

4 Comments on “Intensiv Training

  1. Hi Dennis, ist ja erfreulich, dass es sich gelohnt hat und das du die Sturzpads umsonst montiert hast. 🙂

    Ich habe auch noch einen Gutschein offen, für ein Fahrsicherheitstraining vom ADAC, daher würde mich mal interessieren, ob man an einem solchen Training auch gefahrlos mit einem luftgekühlten Motor teilnehmen kann?
    Wie lange macht man diese Übungen, wo nur sehr langsam (=keine Kühlung) gefahren wird?

    Gruß,
    Marc

  2. Wir hatten auch einen luftgekühlten Einzylinder dabei, der den Tag schadlos überstanden hat.
    Die Langsamfahrübungen dauerten vielleicht 20 Minuten ansonsten kann man natürlich jede Übung auch „verweigern“ oder abbrechen. Wie lange hält die Bullet denn ohne Kühlung durch? 😉

  3. Sagen wir mal so: Ich hab’s noch nicht probiert. Und nach meinem Kolbenfresser bin ich da jetzt etwas vorsichtig…
    Aber wenn ein anderer Luftgekühlter es auch überstanden hat, sollte es eigentlich kein Problem sein (wenn es kein Zeitakter war, die werden nämlich eh nicht so heiß).

    Ich werde es dann doch wohl mal versuchen.

    Ciao,
    Marc

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