Updated on Oktober 13, 2010
Oschersleben 2010
Manchmal kann man sich doch noch auf den Wetterbericht verlassen. Bereits als der 06.09. zum ersten Mal in der 16-Tage-Vorhersage für Oschersleben auftauchte wurde sonniges und (für September) warmes Wetter angesagt. Und so sollte es dann auch kommen – Petrus war mit uns.
Der Rennstreckenausflug begann schon am Sonntagabend mit den bewährten Standards Bier, gegrilltem Tier und Benzin (reden) sowie frühem Zubettgehen, damit einem das Weckerklingeln um kurz nach 5 nicht den kompletten Renntag versaut…
Im Oscherslebener Fahrerlager war am Montagmorgen noch/schon richtig viel los, da am Wochenende dort die WTCC zu Gast war und noch während des kompletten Tages diverse Hospitality-Zelte abgebaut wurden. Ganz schön beeindruckend, was das für ein Wanderzirkus ist.
Schnell einschreiben, Nummern auf die Moppeds kleben und letzte Arbeiten, um unsere Straßenmaschinen ein wenig rennstreckentauglicher zu machen. Beim Ausbau des DB-Eaters (man will die eigene Maschine ja auch noch hören) gab’s dann noch einen kleinen Gruß von zu Hause. Aus dem kleinen schallvermindernden Einsatz rieselten erst einmal ein Dutzend kleine Kieselsteine, die „die lieben Kleinen“ wohl zu Hause dort deponiert hatten. Hätte mich ja mal interessiert, was der TÃœV zu sowas gesagt hätte…
Auf der Strecke selbst hinterließen die Tourenwagen nur am Ende der Start-/Zielgeraden ihre Spuren in Form einer großzügigem Gummierung der Strecke, ansonsten präsentierte sich der Rundkurs während der Einführungsrunde gegen halb neun in gutem und trockenem Zustand. Beste Vorraussetzungen also um sich endlich mal wieder richtig gut auf dem Mopped zu amüsieren. Der erste der fünf 20-Minuten-Turns verlief für mein Dafürhalten recht gut, doch leider musste ich danach feststellen, dass Racechrono nichts aufgezeichnet hatte – schade. Noch dümmer kam es dann aber beim Anhalten in unserem kleinen Fahrerlager, wo mir die R6 aus unerklärlichen Gründen einfach umkippte. Erklärungversuch meinerseits: Erschöpft, unkonzentriert, statt Leerlauf war noch ein Gang drin und dann lagen auch grade noch zwei Stromkabel auf dem Boden, mit denen unsere Nachbarn ihre Reifenwärmer betrieben. Da als bleibende Schäden aber nur zwei kleine Kratzer auf dem Tank sowie einer auf dem Sturzpad blieben, konnte ich aber ganz entspannt bleiben und schon in der nächsten Runde spuckte mir meine GPS-Zeitmessung eine 1:53.8 aus, also nur eine Winzigkeit langsamer als meine Bestzeit aus dem letzten Jahr. Jetzt konnte es also losgehen…
Schnell merkte ich, dass die R6 dieses Jahr in den niedrigen Gängen nicht mehr so nervös unterwegs war wie im Vorjahr. Vielleicht hatte sich meine Gashand mittlerweile aufs neue Mopped eingestellt, vielleicht hatte es auch etwas gebracht, ein paar Wochen vorher die Leerlaufdrehzahl auf den empfohlenen Wert hochzuregeln, jedenfalls war ich durchschnittlich wahrscheinlich einen Gang niedriger unterwegs und hatte somit auch ein wenig mehr Kraft am Hinterrad.
So durchfuhr ich fortan also die Start-Ziel-Gerade im dritten und vierten Gang (Tacho 220, DZM ~15.000), bevor ich dann kurz vor Erreichen des Begrenzers wieder runterschaltete, um dann im dritten die Hotelkurve, Hasseröder und Triple zu nehmen. Am Ende der Triple wurde dann wieder gebremst und im kurzen Moment zwischen Links- und Rechtskurve, in dem man aufrecht fährt in den zweiten geschaltet, so dass ich meist mit rund 13.000 Umdrehungen auf die Schikane raste und oft einen merkliches Plus an Leistung gegenüber den anderen Teilnehmern der zweitlangsamsten drittschnellsten Gruppe 2 hatte.
Richtig nutzen konnte man dieses Leistungsplus in der Schikane allerdings nicht, da die Ideallinie an dieser Stelle für die meisten Leute ziemlich klar ist und Ãœberholmanöver meinerseits eher vorher in der Kurve vorher stattfanden. In jeder zweiten Runde ließ sich hier jemand außen überholen – Leute, traut Euch mal etwas Schräglage!
Den dritten Turn konnte ich nicht ganz zu Ende fahren, denn gegen Ende spürte ich plötzlich einen leichten Druck im Kreuz. Ich fasste hinter mich und hatte plötzlich die lose Soziusbdeckung in der Hand!? Tja, wenn man jedesmal zwischen den Turns Handy und GPS-Empfänger aus dem Staufach nimmt und wieder hineinlegt, sollte man tunlichst darauf achten, dass der Verschluss auch wirklich einrastet. Etwas früher als geplant, mit einer Hand auf dem Soziusplatz und jenseits der Ideallinie beendete ich diese Runde. Richtig schnell war ich ja schon gefahren…
Trotzdem, nicht alles was sich schnell anfühlt (und anhört) ist auch wirklich schnell und so standen am Ende von Turn drei nur eine 1:56 auf dem Handy. Darfdochnichtwahrsein, vielleicht ist ein etwas ruhigerer und gleichmäßiger Fahrstil doch zielführender. Also kein zweiter Gang mehr nach der Triple und auf der Gegengeraden musste ich dann auch nur noch einmal hoch- (und wieder runter) schalten. Irgendwie schien der Plan aufzugehen, denn am Ende von Turn 4 konnte ich mich über eine Tagesbestzeit von 1:51.7 freuen. Ausgezeichnet, mein persönliches Veranstaltungsziel einfach nur schneller zu fahren als letztes Jahr war erreicht.
Mit dieser Zeit fehlen mir zwar noch 20 Sekunden auf die Bestzeiten, die mit einer 600er möglich sind, doch für dieses Mal war hiermit meine persönliche Wohlfühlgrenze erreicht. Ich ließ mir beim Anbremsen am Ende der Geraden immer noch recht viel Zeit, ging vorher vom Gas und kuppelte möglichst sanft ein, trotzdem blieb ein leicht stempelndes und schlingerndes Hinterrad selten aus und daran muss man sich wohl auch erst mal gewöhnen bzw. ausloten wo der Übergang von ziemlich schnell zu ziemlich gefährlich ist. Vielleicht müssen für bessere Zeiten auch mal andere Reifen als die Pilot Power 2CT her, die zwar die meiste Zeit noch nicht zu 100% gefordert wurden aber am ein oder anderen Kurvenausgang schon langsam etwas seitwärts schoben -glücklicherweise immer so sanft, dass ich nicht nervös werden musste.
Beim fünften und letzten Turn hatten wir drei dann nicht mehr das Messer zwischen den Zähnen, denn wenn man den Tag soweit Unfallfrei verbracht hat, setzt man das nicht mehr in den letzten 20 Minuten aufs Spiel. Man versuchte sich gegenseitig ein wenig zu überholen, ging keine großen Risiken mehr ein und trotzdem kam noch eine 1:53er Zeit dabei raus. Ein schöner Abschluss.
Anschließend hieß es für Mark wieder, seine Mille „street legal“ zu machen, damit er den Heimweg antreten konnte und Helmut und ich verzurrten unsere Rs auf dem Hänger für die lange, langsame Fahrt nach Hause.
Da geht noch was im nächsten Jahr…
Ja, wieder ein schöner Bericht .
Und schön wares ja auch .
Interressante Filme aus Guppe 1
sind übrigens bei YOU TUBE unter
Oschersleben 06-09-2010 Shell Racing zu
begutachten .
Hi Dennis,haben gerade mit Alex diesen Bericht studiert. Das waere sein Traum mit Dir dort hinzufahren. Er kan sich das alles nochmal in Ruhe ansehen – leider kann er es nicht lesen. Bis bald liebe Gruesse Mama + Papa und Alex