#HPT17 1/2 – Erstmal grobstollig

Auch in 2017 zeigt sich Honda gastfreundlich und lud zum Probefahren der aktuellen Modelle in den Spessart ein.

Irgendwo im Matsch – aber das Display macht was her.

„No time to lose, diesmal verzichte ich auf das übliche Warmfahren mit einem Roller“ dachte ich so bei mir und legte schon mal meinen Helm auf den CMX500 (später mehr) als einer der neuen X-ADV zurück auf den Parkplatz rollerte. Also doch erst mal Rollerfahren.

Auf dem Papier kommt der X-ADV (sprich „Äi-Die-Wiee“) wie ein gestandenes Mopped daher. 55PS und 235kg vollgetankt klingen wirklich nicht nach Rollerchen und auch die Offroad-Optik lässt das Teil erwachsener wirken. Die Sitzposition ist allerdings gewohnt rollermäßig und dank DCT muss auch nicht geschaltet werden. Im S-Modus (‚S‘ wie Spaß) läßt sich der X-ADV zügig über den Asphalt bewegen, wie zu erwarten ganz ähnlich dem Integra.

Doch das X vor dem ‚ADV‘ steht für Crossover und so ließ sich zumindest ein kurzer Ausflug in rauheres Terrain nicht vermeiden. Längere Federwege, extra Bodenfreiheit und etwas mehr Negativprofil auf den Reifen lassen einen halbwegs souverän durch den Matsch fahren, meine Blicke wanderten mit sinkender Geschwindigkeit aber immer wieder dicht vor das Vorderrad und das Windschild verzerrte mir ständig die Sicht. Als die Geschwindigkeit weiter sank kam eine weiterer Unsicherheitsfaktor hinzu, da ich beim Haltsuchen mit den Füßen die Beine ganz schön spreizen musste, da die Trittbretter rollertypisch ziemlich breit bauen.

In wirklich unwegsamen Gelände waren Fahrer und Mopped also leicht überfordert, doch für den ernsthaften Geländeeinsatz wird sich auch niemand einen X-ADV zulegen. Um souverän über Schotter und Feldwege zu rollern ist er aber ideal und in der Stadt darf er dann wieder ganz Maxiscooter sein…

Ein wirklich witziges Konzept bei dem die Meinungen darüber auseinandergehen, ob es überhaupt einen Markt für so einen SUV-Roller gibt. Die 500 Einheiten, die für Deutschland geplant waren, sind jedenfalls schon allesamt von den Händlern bestellt worden.

CRF1000L Africa Twin

AT Cockpit

Die Africa Twin kannte ich ja noch von der Vorjahresveranstaltung bei der sich alles um den wiederaufgelegten Klassiker drehte. Diesmal erwischte ich ein DCT-Modell mit niedriger Sitzbank, was zweifachen Komfortgewinn bedeutete.

Spessart-Idylle

Dass sich die African Twin trotz hohem Gewichts von über 230kg mehr als nur passabel im Gelände bewegt werden kann dürfte mittlerweile bekannt sein, auf meiner Runde konnte ich mich dieses mal von den Landstraßenqualitäten überzeugen. Also, ich hatte meinen Spaß – das Paket aus Motor, Fahrwerk und Handlichkeit stimmt. Auch auf befestigten Straßen.

CRF250L Rally

Schön schmal

Wie der Zufall es so wollte, bot sich mir gleich eine weitere Neuheit aus dem Off-Road Segment zur Probefahrt an: Die CRF250L Rally. Basis ist hier die bereits bekannte CRF250L, die in diesem Jahr ein Update erhielt und zusätzlich mit einer Dakar Optik gepimpt wurde. Hinzu kommen mehr Bodenfreiheit, größerer Tank und 2 Extrazentimeter Sitzhöhe (895mm – huii…). Das Maschinchen ist wirklich schmal, so dass sogar ich Bodenkontakt halten konnte, ist frei von Technik-Schickschnack und bringt vollgetankt nur 157kg auf die Waage. Man wünschte sich die kleinen Straßen der Testrunde noch kleiner und noch winkliger, um die quirlige „Rally“ noch öfter um die Ecken drücken zu können.

Auch wenn die Optik der CRF250L verspricht, dass man mit ihr locker 200 km stehend durch den Wüstensand reiten könnte (wer weiß?), wirklich Lust auf Langstrecke (oder gar Autobahnetappen) bekam ich aber nicht, dazu ist sie mit ihren 25PS zu schnell am Limit. Aus 250 Kubik lässt sich doch bestimmt noch mehr rausholen..?

Es bleibt idyllisch

Trotzdem, jeder sollte so eine kleine Enduro mal gefahren sein, die Teile machen einfach Spaß. Die Nicht-Rally-Version der CRF250L ist auch für €920 weniger zu haben und wiegt sogar noch 11kg weniger.

[Mittagspause]

Und in Teil zwei:

CBR1000RR Fireblade,
CB1100,
CMX500 Rebel
und
CBR650F