Jedermann Supermoto – the day after

Vorweg:

Ich bin heil davongekommen, die Kombi passt auch mit Winterspeck, ich habe Muskelkater an ungewohnten Stellen, ich will da nochmal hin!

Im Detail:
Ein wenig überrascht war ich ja schon, dass sich ganze 40 Leute in der Kartbahn eingefunden hatten, doch nach einer kurzen ersten Einweisung („Jeder fährt immer auf dem selben Motorrad“, „Nach einem Sturz stehenbleiben, bis evtl. ausgetretenes Blut Benzin aufgewischt wurde“) wurden wir schon in 4 Gruppen eingeteilt, so dass sich immer rund 10 Leute auf dem Kurs befanden, was weder zuviel noch zuwenig war.

Mich selbst (ganz defensiv) in Gruppe drei einzuorden war die richtige Wahl. Gruppe eins bestand aus relativ erfahrenen SuperMoto-Cracks, die zweite Gruppe konnte mindestens auf Enduro/Cross-Erfahrung zurückgreifen, ich fand mich in einer Gruppe von sehr engagierten Straßenpiloten wieder und auch Gruppe 4 ließ es nicht viel langsamer angehen.

Gefahren wurde jeweils 5 Minuten (danach lassen später schon mal Kondition und Konzentration nach), dann fuhren 15 Minuten die anderen Gruppen und man setzte sich wieder seinen zunehmend verschwitzenden Helm auf…

Die Meinungen nach der ersten Runde waren eher verhalten: „Ich glaube, daß ist nichts für mich“, „damit werde ich nicht warm“ oder „ich will zurück nach Oschersleben“. Man eierte doch ein wenig unbeholfen durch den Kurs, zu groß ist der Unterschied zum „gewöhnlichen“ Moppedfahren… Doch nach dem dritten Durchgang wendete sich das Blatt: „So langsam fängt’s an Spaß zu machen“ war zu hören als man langsam mit der 350er Beta vertraut wurde.

Zwischendrin gabs eine kurze Theorielektion, die die meisten zumindest leicht verwirrt verließen. Dies lag nicht daran, dass Lothar Schauer schlecht erklären könnte, sondern an der Vielzahl der Informationen, die auf uns niedergingen.
Wie bremse ich in Schräglage richtig in die Kurve hinein?„, „wie entsteht ein Drift?„, „immer Gas geben!„, „welche Bremse wann betätigen?„, „Fußraste belasten!„, „Wohin lenken?„, „Fahren ohne Kreiselkräfte„, und und und… Ich hoffe, ich habe danach zumindest 25% davon umgesetzt…

Jede Runde machte mehr Spaß und der Schweiss lief. Nicht ohne Grund findet Jedermann-Supermoto nur in den Wintermonaten in Karthallen mit Innentemperaturen von 10-15 °C statt – alles darüber wäre unerträglich.

Nachzieheffekt für Unfähige...

Auch wenn die Kondition nachliess, etwas länger als bis 14 Uhr wäre ich gerne noch gefahren, doch das war schon das anvisierte Ende der Veranstaltung und ein paar Kartfahrer warteten auch schon.

Den Rest des Tages war ich ziemlich geplättet. Ich bin sowieso nicht sonderlich konditionsstark, aber außerhalb der Moppedsaison ist’s ja noch schlimmer. Der Muskelkater heute ist schon nicht übel aber entgegen der Vorhersage von Herrn Schauer konnte ich mir die Socken am nächsten Tag doch noch selber anziehen…

Trotz Muskelkater und frühen Aufstehens – nächstes Jahr bin ich bestimmt wieder dabei. Soviel Spaß auf zwei Rädern hatte ich schon lange nicht mehr und mitten im Winter mal wieder den Helm aufsetzen zu können hat ja auch was. Bleibt zu hoffen, dass ich im Frühjahr nicht gleich in der ersten Kurve versuche, die Thundercat zu einem Slide zu überreden… 😉

(Frage: Vielleicht lesen hier ja Teilnehmer mit: Hat noch jemand vernünftige Fotos von der Veranstaltung in Hamburg am 6.1.07.? Vielleicht sogar von der Nummer 5? 🙂 )

3 Comments on “Jedermann Supermoto – the day after

  1. Na, dann war das ja wirklich das richtige Weihnachtsgeschenk für einen DR-Abtrünningen. 😉

    Das mit der sliding Cat und kalten Reifen in der ersten Kurve lass mal lieber bleiben. Dafür gibts doch Tellis! 🙂 Frag Mark…

    Selbst da rumheizen möcht ich eher nicht. Aber wenn Du nächstes Jahr wieder (und noch ambitionierter) dort um die Kurven driftest, dann komm ich mal mit meinem 2006er Weihnachtsgeschenk (Pentax K100D) vorbei und mach Actionfotos! 😉

    Schöner lebendiger Bericht! Man sieht Dich förmlich schwitzen mit breitem Grinsen unterm Helm… 🙂

  2. Danke für die Blumen, das Fotografie-Angebot nehme ich gerne an. Aber mach Dich auf schwierige Lichtverhältnisse gefasst: es war doch ziemlich düster in der Halle und die Objekte bewegen sich naturgemäß recht zugig… 🙂

  3. Pingback: Das zweite mal Jedermann Supermoto mit Lothar Schauer in Hamburg » MoppedBlog