Sonnenblende für den Helm

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Nach dem Einbau
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Vor dem Einbau

Ein kleines Restguthaben auf meiner Louis-Kundenkarte verleitete mich vorgestern zu folgendem Spontankauf: Ein SUNAX „Classic“ Blend- und Sonnenschutz.

Nachdem mir vor einiger Zeit von einem begeisterten Benutzer dieses kleine Stück durchsichtigen Kunststofflaminats nahegelegt wurde und ich letzte Woche kurzzeitig wieder einhändig gefahren bin weil ich mir die Hand vor den Helm halten musste, um mich gegen die tiefstehende Sonne zu wehren, hielt ich die €20 Euro für gut angelegtes Geld.

Der Einbau dauerte vielleicht 2-3 Minuten, danach saß die Blende vorschriftsmäßig und ich trat gegen 17 Uhr eine Testfahrt Richtung tiefstehender Sonne an.

Die Sonnenblende funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Sonnenblende im Auto, also Blendfreiheit durch Schattenwurf auf die Augen mit dem Unterschied dass der Motorradfahrer durch die Kopfneigung die Schattenfläche selbst beeinflussen kann.

Ähnlich wie bei der Verwendung des Pinlock-Visiereinsatzes braucht man erst wieder ein paar Minuten, um sich an die Kante im oberen Sichtfeld zu gewöhnen. Kommt dann noch eine überlagernde Kante wie von einem Anti-Beschlag-Einsatz ins Spiel braucht es noch ein wenig länger. Trotzdem, wenn man erst mal wieder auf die Straße schaut, anstatt Löcher in die Luft zu gucken, ist alles wieder in Ordnung.

Mein Fazit: Das teure Stück Plastik bleibt drin. Bei Fahrten gegen die Sonne ist es wirklich unglaublich angenehm unangestrengt gucken zu können und der Blendschutz ist auch deutlich höher als beispielsweise bei meinem leicht getönten Visier. Ein Sicherheits- und Komfortgewinn. Ob das Ganze auch für den Rundkurs taugt, wo man ja in eher geduckter Haltung unterwegs ist, teste ich ein anderes Mal…

21 Comments on “Sonnenblende für den Helm

  1. Ich sag nur: Schuberth… Fahre ich nun seit meinem 5. Lebensjahr, mit dem ersten eigenen Mopped dann auch mit integrierter Sonnenblende. Kein Gewöhnungsbedarf und lässt sich auf dem Rundkurs auch wegklappen. Abr meiner Frau werde ich auch mal ne Blende andrehen, ihr kleiner Kopf passte nur in nen Nolan Größe XXS, da war nix mit Sonnenblende. Also: Danke für den Test!

  2. Hab ich auch ausprobiert und nach 50 km entnervt rausgerissen – könnte aber auch an meiner gebückten Haltung mit sehr tiefen Stummeln liegen.

  3. Ich bin auch ein bisschen dekadent und schliesse mich Martin an: Schuberth!

    Dafür wird aber das Restguthaben auf der Louis-Karte nicht gereicht haben…

  4. @Axel: Mal schauen, ob ich die gleiche Erfahrung mache. Liess sich die Blende nicht etwas weiter reinschieben, so dass es gepasst hätte?

    @Michi: Ach, Schuberth oder Shoei – das gibt sich ja preislich nichts, aber ich habe nunmal keinen Schuberth-Kopf… Bei der letzten Anprobe passten eigentlich nur Shoei und Arai.

  5. @Dennis: Ja. Dann wär die Blende aber komplett im Helm verschwunden. Shoei Raid und dieses Krad.

  6. Wäre vielleicht mal eine Überlegung wert. Bislang fahre ich mit dem fliessend getönten Shoei Visier (unten klar, oben getönt).

    @Dennis: bei mir war es das Gleiche: den Schuberth fand ich einfach nur unbequem. Preislich und qualitativ nehmen sich Schuberth und Shoei in meinen Augen eh nichts, letztendlich ist das wohl eine Frage der Kopfform und des Geschmacks.

  7. Für alle, die „keinen Schuberth-Kopf haben“ oder sonst die Helme unbequem finden: Wer einmal nett „bitte“ bei Schuberth-Service sagt, bekommt auch angepasster Polster zum tauschen… Für schmale oder dicke Köpfe etc… Wenn die eines können, dann Service. Auch neue Visiere werden kostenlos gegen Pinlock getauscht oder alte Gummidichtungen erneuert (und dabei nochmal der Helm gesäubert. 😉

  8. @Martin: Das mit den angepassten Polstern hilft aber auch nicht allen. Ich z.B. hab Helmgrösse 64 und nahezu alle Schuberths gibt es nur bis 63.
    In meinem HJC Helm fahr ich seit 2 Jahren übrigens auch ein Sunax Sonnendingens und bin sehr zufrieden.

  9. Wobei das etwas unrealistisch ist, oder? 😉

    Wenn ich beim Händler stehe und ich mir einen Helm aussuche und der nicht passt, nehme ich doch den, der passt – und bei den Tests ähnlich gut abschneidet – anstatt bei einem bestimmten Hersteller anzufragen, ob die mir einen unpassenden vielleicht passig machen können.

    Meine Frau hat z.B. keinen Shoei, weil ihr der nicht passte. Gut, sie hat auch keinen Schuberth, weil der passte auch nicht (wenn auch besser als der Shoei). Sie hat dann einen Nolan genommen, der passte sofort 🙂

  10. Es war mir irgendwie nicht mehr bewusst, dass die Helmauswahl derart durch die Kopfform limitiert wird. Ich habe mir einen besorgt, der offensichtlich leichte Mängel an der Farbe hatte und im Preis sehr angenehm ausgestaltet war.

    Was ein bequemer Helm zum Wolbefinden beiträgt wird mir wieder während den nächsten drei Wochen bewusst: Da werde ich häufiger einen weissen Helm mit orangen Streifen aufsetzen, der wesentlich weniger bequem ist. Wenn die Armee beschafft kann man es sicht halt nicht aussuchen…

  11. Ich denke, die Wichtigkeit des Passform hängt auch ein wenig von dem Einsatzzweck ab. Für die 2-3 stündige Runde in der Region ist es weniger wichtig, ob es irgendwo drückt oder sich die Brille bei aufgesetztem Helm problemlos einschieben lässt als in den Fällen, wo ein Bekloppter auch mal locker 10 von 13 Stunden Tagestour mit dem Helm auf dem Bock sitzt. Ich gehöre zu letzteren *g*

    Wie ist die Passform bei dir? Bei dem weiß-orangen? *duck* 🙂

  12. @Mephisto: Passform: Nach spätestens 1.5 Stunden mache ich jeweils Zigarettenpause weil das Teil drückt. Ich gehe demnächst mal mit dem Sackmesser zu Werke…

  13. Man kann auch einfach ein Stück dickes Papier/dünne Pappe nehmen, z.B. von einer Kleenex-Packung. Sowas steckt in meinem Schuberth, denn es dunkelt die Sonne zu 100% ab.

  14. Das ist natürlich die absolute low-cost Lösung, die aber bestimmt 80% der Funktionalität hat…

  15. Pingback: Lazlokides Entonkitami

  16. Ich habe letzte Woche in Ledenon auf der Rennstrecke jemanden gesehen, dem die Schuberth-Sonnenblende beim Sturz einen sehr präzisen und tiefen Cut in die Nase gemacht hat.

    Hatte ich bisher nie drüber nachgedacht (hatte früher für die Straße auch mal sowas von Schuberth), aber nachdem ich den Mann „ärztlich versorgt“ hatte (naja, mit Pflastern beklebt), würde ich von so Sonnenblenden, die in den Helm hineinragen, eher Abstand nehmen.

    Zumindest auf der Rennstrecke, wo man ja Gelegenheit hat, sich durch Visierwechsel den Begebenheiten anzupassen…

    Gruss,
    André

  17. Oha – darf das (bei einem korrekt sitzendem Helm) passieren?
    Beim nächsten Termin in Oschersleben (wahrscheinlich Anfang Mai) werde ich’s einfach mal mit, mal ohne ausprobieren…

  18. Äh – du willst einmal mit, einmal ohne Sonnenblende stürzen?
    Das ist mal ein mutiger Einsatz für die Unfallforschung. Respekt.

  19. Pingback: motorradtouren.twoday.net

  20. Ich hatte die blende in der letzten Saison mal probiert und war gar nicht zufrieden, allerdings sind hier noch ein paar schöne Tipps insofern denke ich, dass ich noch eine Chance geben werde!