Updated on Mai 15, 2009
Oschersleben 2009 – alles wie immer, nur besser
Fast eine Woche später finde ich nun doch einmal Zeit, vom jüngsten Ausflug nach Oschersleben zu berichten.
Beim dritten Besuch der Rennstrecke in der Magdeburger Börde stellte sich schon fast etwas Routine ein, deshalb die Anreise in Kurzform:
- Donnerstag mein Auto gegen beanhägerkuppelten Benz tauschen.
- Freitag Sachen packen, Mopped abtapen, Nummernschild und Rückspiegel abbauen, Mittags Hänger holen, Helmuts Kawa drauf und mit ihm und seinem Equipment mein Mopped in HH aufladen. Abflug zu Mark nach Gardelegen. Dort angrillen, anhopfen, Benzin reden und möglichst zu einer zivilen Zeit ins Bett. (schlecht schlafen…)
- Samstag Wecker um 5:15, müde frühstücken, Abfahrt 6:30 gen Oschersleben, dort Meldung abgeben und Nümmerchen aufs Mopped kleben.
Der Blick auf den heutigen Zeitplan brachte dann die erste Überraschung: 7 Turns statt wie sonst 5. Die Shell Racing Academy hatte die Zeit pro Turn von 20 auf 15 Minuten verkürzt. Mancher mag jetzt behaupten, da bekäme man ja kaum die Reifen auf Temperatur aber für durchschnittlich (un)sportliche Hobbyracer setzen nach 15 Minuten sowieso bereits leichte Erschöpfungserscheinungen und Unkonzentriertheit ein. Kurz gesagt, der neue Plan kam uns sehr entgegen.
Dieses Jahr starteten wir erstmals in Gruppe 2 (von vieren) und nicht mehr bei den Luschen (*hust*) in Gruppe 1. Im Prinzip keine schlechte Wahl, wird man doch immer ein wenig von den Schnelleren mitgezogen, auch wenn man mit einer alten 600er nicht wirklich in der gleichen Liga spielt, wenn das Starterfeld zu 90% aus aktuellen 1000ern (oder mehr Hubraum bei den diversen Ducatis…) besteht. Spätestens auf einer der beiden Geraden wird man kassiert und läuft erst beim Anbremsen in der Kurve wieder auf – zumindest wenn die anderen es etwas konservativer angehen als man selbst.
Trotzdem konnte ich mit meiner „Leistung“ zufrieden sein. Bereits im zweiten Turn spuckte Racechrono eine 2:01 aus, also 3 Sekunden schneller als im letzten Jahr und auch die vMax lag auf der Geraden gleich 10 km/h höher. Im dritten Turn warteten wir vor der roten Ampel etwas länger in der Einfahrt zur Strecke und zwar so lange, bis die nächste Gruppe bereits hinter uns auftauchte und ihren Turn wahrnehmen wollten. Doch genau wie wir mussten auch diese unverrichteter Dinge zurück in Fahrerlager, da man auf der fast kompletten Strecke damit beschäftigt war, Öl aufzunehmen, welches ein Oldtimer aus Gruppe 1 dort verteilt hatte. Ganz toll.
Fast noch toller war dann der nächste Turn auf dem ich (und bestimmt auch viele andere) nicht wirklich was zustande brachten. Auf dem größtenTeil der Strecke befand sich noch Staub (und Öl? – man weiß es ja nicht…) vom Bindemittel und dies irritierte wohl jeden Fahrer, der nicht komplett abgebrüht war, immens – zumal sich die Staubspur natürlich auch entlang der Ideallinie schlängelte. Dazu noch ein kleiner Mittagsdurchhänger gepaart mit zu wenig Schlaf… also meine Rundenzeiten waren nicht der Rede wert. Fast hätte man sich Regen gewünscht, der den nervigen Staub hinfortspült.
Doch das Wetter blieb perfekt. Knapp 20 Grad, hier und da mal ein Wölkchen und kaum Wind. Auch die Fitness kam ein wenig zurück und vom Bindemittel blieb eine Stunde später nur noch ein nervig einengender Streifen auf der Anfahrt zur und in der Hasseröder-Kurve. Damit konnte man leben und die Runden machten wieder richtig Laune. Der richtige Gang am jeweils richtigen Ort war gefunden, die Triple lief jetzt richtig flüssig und das Anbremsen an den Geraden erfolgte jetzt leicht stempelnd und schlingernd, aber noch alles halbwegs kontrolliert. Außerdem versuchte ich (wie man es bei hubraumschwachen Moppeds wohl machen soll) etwas runder zu fahren und mehr Schwung aus den Kurven mitzunehmen. Am Ende konnte ich noch eine weitere Sekunde rauskitzeln (2:00.6) aber mehr war nicht mehr drin. Vielleicht noch in der letzten Runde, aber da wollte mein Handy partout keinen Kontakt zur GPS-Maus aufbauen. Dabei bin ich bestimmt eine 1:55 gefahren…
Ab 17:15 hieß es dann wieder Hühner Moppeds aufsatteln und auf direktem Weg nach HH und HL, Hänger und Helmut abgeben und völlig geplättet irgendwann nach 23 Uhr ins Bett fallen. Morgens mit Muskelkater in den Oberschenkeln aufwachen.
Ein fast perfekter Tag auf der Rennstrecke also: Zeiten etwas verbessert, klasse Wetter und alles heil geblieben. Da wiegen der ausgefallenen und der eine miese Turn gar nicht mehr so schwer – es gab ja noch 5 gute. Außerdem ist das Jahr ja noch lang, es müsste eigentlich noch einen zweiten Ausritt nach Oschersleben geben. Dann aber mit neuem Mopped (ich suche ja schon…), ich will schließlich auch sehen, wie sich ein vielleicht 10 Jahre jüngeres Motorrad auf die persönliche Performance eines blutigen Amateurs auswirken kann.
Zum Schluss noch zwei Schnappschüsse von den bestimmt am häufigsten fotografierten Moppeds des Tages: Einmal die wunderschöne (jaja, Geschmacksache) Bimota Tesi 3D und die neue Ducati Streetfighter, von der ich aber gar nicht weiß, ob sie überhaupt auf der Strecke war.
Ich bin schon gespannt, wie es beim nächsten Mal mit dem neuen Mopped wird. Hoffentlich kriegst du noch deine R6. 🙂
Schön geschrieben !
Da bekommt man doch schon gleich wieder
Lust in die Hasseröder oder in den Tripple
mit voll Speed reinzubremsen und in schöner Schräglage zu durchfahren .
Das Gas ist rechts !!!
Schöner Bericht.
Glücklicherweise habe ich meine Termine noch vor mir, sonst wäre ich jetzt richtig eifersüchtig…
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